Wunsiedel 1881 – 1965 Wien
Jungnickels Frühwerk wurde maßgeblich durch seine enge freundschaftliche Bindung zu Gustav Klimt und dessen Kreis beeinflusst. Gustav Klimt, der Wortführer der Wiener Sezession, prägte durch seine stilisierten Darstellungen und flächigen Kompositionen die künstlerische Entwicklung Jungnickels.
Herausragende Leistungen vollbrachte Jungnickel auf dem Gebiet des Farbholzschnittes. Von besonderer Bedeutung ist die zehn Blätter umfassende Serie der „Schönbrunner Tiertypen“ aus den Jahren 1909/10, die mehrfach ausgezeichnet wurde und dem Künstler zu internationaler Anerkennung verhalf. Da für Jungnickel die Auseinandersetzung mit dem Tier im Mittelpunkt seines vielfältigen Schaffens stand, wurde der Tiergarten Schönbrunn zu einem seiner liebsten Aufenthaltsorte. Er verbrachte dort viel Zeit mit dem Studium der Tiere, die ihm als Vorlage für seine Arbeiten dienten.
Durch den Kontakt zu Egon Schiele und Oskar Kokoschka wurde Jungnickel mit dem Stil des österreichischen Expressionismus vertraut und erkannte ihn als geeignetes Ausdrucksmittel für sich selbst. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg wandte sich Jungnickel vermehrt der Zeichnung und der Malerei zu, da diese Techniken eine unmittelbarere und spontanere Umsetzung von Eindrücken als die komplizierten druckgrafischen Verfahren ermöglichten und seinem expressionistischen Malstil besonders entsprachen. In den folgenden Jahren avancierte Jungnickel zu einem der wichtigsten Vertreter dieser Stilrichtung, die vor allem durch die Begriffe Ausdruck, Lebendigkeit und Bewegung gekennzeichnet ist.
1910 Graphiker-Preis auf der internationalen Kunstausstellung in Rom
1911 Goldene Medaille auf der internationalen Kunstausstellung in Amsterdam
1930 Große Goldene Ehrenmedaille
1930 & 1933 Staatlicher Ehrenpreis
1956 Goldener Lorbeer des Wiener Künstlerhauses
Ab 1924 Mitglied des Wiener Künstlerhauses
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