Honetschläger Edgar (geb. 1967)

Ausstellung „Edgar Honetschläger“ ab 12.4. in unserer Galerie

Edgar Honetschläger (* 1967 oder 1963 in Linz) ist ein österreichischer bildender Künstler, Drehbuchautor, Filmregisseur und Umweltaktivist. Er lebt in Italien und Österreich. Der Bogen seiner Arbeiten spannt sich von Zeichnung, Malerei und Photographie über Performance, Installationen und Interventionen bis zu Kurz- und Spielfilmen.

Edgar Honetschläger wuchs in Österreich auf, studierte Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte in Linz, Graz und Wien. 1989 zog er nach New New York und 1992 weiter nach Tokyo, das bis 2011 – das Jahr der Katastrophe von Fukushima – seine Homebase blieb. Von dort aus pendelte er regelmäßig in die USA, nach Südamerika und Europa. 2008 lebte er ein Jahr in Brasilien (Brasilia und São Paulo), ab 2011 in Italien, vorwiegend in Tarquinia, nahe Rom, und in Wien. Er malt, zeichnet und dreht Filme, für die er die Drehbücher schreibt, Regie führt und die er selbst produziert. In seinen Kunstprojekten wie auch in seinen Filmen spielt die Natur eine tragende Rolle. Jahrelange Aufenthalte in den USA, in Japan, Südamerika und Italien haben seine ästhetische und intellektuelle Entwicklung geprägt. 2006 gründet Honetschläger die EDOKO Institute Film Production in Wien und die RIBO Ltd. Tokyo, 2018 den gemeinnützigen Verein GoBugsGo, der sich für die Erhaltung des Lebensraums von Insekten einsetzt und sogenannte ‚Non-Human Zones‘ errichtet. Honetschläger realisierte über die Jahrzehnte viele Projekte mit der Filmproduzentin und Regisseurin Yukika Kudo.

Er war Gastprofessor an der Kunsthochschule Linz, Lecturer an den Universitäten Geijutsu Daigaku University Tokyo, Nihon University Tokyo, Yamaguchi University, University Olomouc Tschechische Republik, Universität für Angewandte Kunst Wien, Akademie der bildendende Künste Wien, Universität von Yazd/Iran.

In seiner künstlerischen Arbeit hinterfragt Honetschläger vermeintlich kulturelle Gegebenheiten, insbesondere tradierte Vorstellungen von Individualismus, den linearen Zeitbegriff und die Folgen für unseren Umgang mit Natur. Honetschlägers Zeichnungen sind meist zart und flächig, mit und ohne Farbe, immer poetisch und bilden die Grundlage seiner Kunst. Seine malerischen und filmischen Arbeiten fordern oft ein Umdenken heraus, haben politische Subtexte und bleiben immer der Kunst verpflichtet, sie stellen auf subtile Art gewohnte Sichtweisen zur Disposition. Die Arbeiten, ob Malerei, Installation oder Film, sind handwerklich präzise, das Produkt langer Vorbereitungen, mit überraschenden Perspektiven, die Staunen evozieren. In seinen oft surrealen, assoziativen Filmen verbindet der Künstler Ästhetik mit Humor, Poesie und Kritik, ob er wie für die WeltExpo 2005 in Japan ein Huhn bekleidet, wie andere ihre Hunde, japanische Pop-Kultur mit Traditionen konfrontiert, oder im Film Die Ameisen des Midas einen Esel zum Star macht und etruskische Philosophie auferstehen lässt. Honetschläger wandert als Flaneur durch die Welt, träumt, spielt und forscht in intellektuellen wie in künstlerischen Gefilden.

„Los Feliz“ (2016) ist der Versuch alle Ausdrucksformen, die die Kunst kennt, auf die Leinwand zu bringen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Performance, Theater, Aktivismus, Intervention etc. und Film im Film. Ein Antifilm. 1997 lud Catherine David seine Arbeit 97-(13+1) zur documenta X ein, 1998 feierte seinen ersten Spielfilm MILK bei der Berlinale Premiere, über den der Filmkritiker Doland Richie schrieb: In MILK trägt die ganze Japanoiserie ihre doppelte Bedeutung mit grosser Anmut. Der Film handelt von Haltungen und versteckten Subtexten. Sie alle betreffen Zusammenhänge die am Ende dieses Jahrhunderts mächtig sind – unsere Freundin Entfremdung (siehe Antonioni für schwerwiegendere Behandlung), wird spielerisch und unbedrohlich dargestellt, aber unterm Strich bleibt es Entfremdung’.

Photographien, Malerei, Zeichnungen, Videos und Installationen wurden u. a. in Personalen im Museo d’Arte Contemporanea di Roma, dem Belvedere 21, Kunstmuseum Brandts (Odense Dänemark), sowie der Kunsthalle Wien, im National Palace Museum Taiwan, bei der Triennale Milano, im Hammer Museum Los Angeles, bei der Art Basel oder Sagatcho Exhibit Space in Tokyo gezeigt. Seine Arbeiten befinden sich z. B. in öffentlichen und privaten Sammlungen wie Minato Mirai Yokohama in Japan, im Museum für Moderne Kunst Luxemburg, in der Albertina Wien, im Museum der Moderne Salzburg, im Kunstforum der Bank Austria Wien, in der Kunstsammlung des österreichischen Artothek, der T-Mobile Sammlung and Red Bull Salzburg Austria. Seine filmischen Arbeiten wurden unter anderem beim International Film Festival Rotterdam, bei der Diagonale, der Berlinale und der Viennale präsentiert.

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